Adrian Nussbaum

Fraktionschef / Die Mitte Kt. Luzern

KR-Rückblick Session Nr. 12

Fremdspracheninitiative

Die Initiative „Eine Fremdsprache auf der Primarstufe“ verlangt, dass der Unterricht in der zweiten Fremdsprache erst ab der Oberstufe beginnt. Wichtig: Die Initiative sagt nichts darüber, ob in der Primarschule Französisch oder Englisch als Fremdsprache gelehrt werden soll. Zudem will die Initiative am Bildungsziel nach der obligatorischen Schulzeit nichts ändern. D.h. nach der 3. Sek sollen alle Schüler zwei Fremdsprachen beherrschen. Der Kantonsrat lehnt die Initiative mit 72:42 Stimmen ab. Ich tat dies auch. Tendenziell meine ich auch, dass wohl eine Mehrheit unserer Schüler mit zwei Fremdsprachen überfordert ist. Wenn wir aber die Lernziele beibehalten, verschieben wir diese Überforderung einfach auf die Oberstufe. Zudem wird die Oberstufe (mit mehr als einem Drittel aller Lektionen in der Oberstufe) sehr sprachenlastig. Bildungspolitisch wollen wir, dass unsere Kinder Englisch können, wenn sie aus der Schule kommen. Staatspolitisch wollen wir, dass sie eine zweite Landessprache können (ist auch von den Initianten unbestritten). Mit diesem Dilemma müssen wir leben. Ein JA zur Initiative löst dieses Dilemma nicht. Im Gegenteil: Es macht Luzern zu einer Insellösung, weil fast alle anderen Kantone zwei Fremdsprachen in der Primarschule lernen und wir führen wieder eine Reform ein. Ich bin der Meinung, wir sollten die Schule nicht mit noch mehr Reformen belasten (vor allem nicht mit solchen, welche Probleme nicht lösen, sondern nur verlagern).

Dringliche Vorstösse

Es wurden insgesamt 13 dringliche Vorstösse eingereicht; das Dringlichkeitserfordernis erfüllten jedoch nur deren 5. Alle davon betrafen die Folgen des aktuellen budgetlosen Zustandes auf die Prämienverbilligung. Die Mehrheit des Kantonsrats hat den Regierungsrat beauftragt, für die Prämienverbilligungsauszahlungen trotz budgetlosem Zustand eine Lösung zu erarbeiten.

Richterwahlen, weitere Botschaften und Vorstösse

Auf der Traktandenliste standen noch die Gesamterneuerungswahlen des Kantonsgerichts für die Amtsdauer 2017-2021. Daneben wurde noch der Botschaft über den Ausbau des Hürnbachs in Dagmersellen zugestimmt und über eine Handvoll Vorstösse debatiert. Auf deren Details verzichte ich hier.

Mangels weiterer Traktanden war die Session bereits nach knapp 5.5 Stunden vorbei…